Karnak Tempel

Der Tempel des Amun Re ist der zentrale Teil des Amun Bezirkes in der Stadt Karnak, der Karnak Tempel ist der Mittelpunkt eines größeren Komplexes von Kultbauten. Ab der 18. Dynastie bauten die Pharaonen immer wieder an und um, sie versuchten, sich dadurch zu übertreffen.

Mit seinen insgesamt zehn Pylonen (Toranlagen zu sakralen Bauten), der größte ca. 113 Meter breit und ca. 15 Meter dick bei einer geplanten Höhe von ca. 45 Meter, und einer Gesamtfläche von ca. 30 Hektar (Seitenlängen, 530, 515, 530 und 610 Meter) ist der Tempel des Amun Re der größte Tempel Ägyptens. Er enthielt neben dem Tempel des Amun Re noch den Tempel des Chons, den Tempel der Opet, den Tempel des Ptah, den Tempel des Amenhotep II. und verschiedene Stationskapellen für die Götterbarke, wie die Weiße Kapelle und die Rote Kapelle.

In der Antike verband eine Alle, die beidseitig von 365 Sphingen (Sphinx Statuen), gesäumt war, den Amun Tempel mit dem ca. 2,5 km entfernten Luxor Tempel. Diese Straße endete am zehn Pylon des Tempels.

Eine weitere Sphingenallee mit zwei Reihen zu 66 Sphingen verbindet den Amun Tempel mit dem Mut Bezirk. An nordwestlicher Seite befindet sich ein Nilhafen, mit dem die Gottesstatue das Westufer besuchen konnte. Hinter dem Eingangspylon öffnet sich der Tempel zu einem großen Hof. Dahinter schließt sich der Säulensaal, mit seinen 134 Säulen die bis zu 22,5 Meter hoch waren, an. In Fortsetzung der Achse kommt man zum Allerheiligsten, diese Bereiche waren überdacht. Der Tempel war außerdem so konstruiert, das der Boden in Richtung des Allerheiligsten ansteigend und das Dach abfallend war. Der Säulensaal hinter dem Hof gehört zu den bedeutendsten Bauwerken, die aus ägyptischer Zeit erhalten sind.

Viele Teile sind durch die Zeit oder von den Pharaonen selber im Rahmen einer damnatio memoriae (kommt aus dem lateinischen und bedeutet Verdammung des Andenkens)zerstört worden.

Nach der Erhebung Amun Res von Theben zum Lokalgott und später zum Reichsgott, begannen die Herrscher des frühen Mittleren Reiches mit dem Bau eines Tempels, der über Jahrtausende hinweg zum heutigen Tempelkomplex erweitert wurde. Auch für die Gattin Mut Amun und für ihren gemeinsamen Sohn Chons wurden Tempel errichtet. Neben diesen drei Göttern wurde auch dem Gott Monthein Tempel geweiht.

In der altägyptischen Glaubenswelt besteht das Prinzip der kosmologischen Ordnung, dieses Prinzip wird als Maat (Gerechtigkeit, Warheit), bezeichnet. Da die Maat kein unveränderlicher Zustand ist und von den Menschen aus dem Gleichgewicht geworfen werden kann, ist es wichtig diesen Zustand zu erhalten, um Chaos und Vernichtung von der Welt fernzuhalten. Eine der obersten Pflichten des Königs war es daher das Gleichgewicht der Maat zu erhalten. Im Tempel wurden heilige Kulthandlungen (Opferdarbietungen) durch den König oder den ihn vertretenden Hohepriester durchgeführt.

Die Weiße Kapelle

Die Weiße Kapelle (Chapelle blanche) wurde in der 12. Dynastie durch Sesostris I. aus weißem Kalksandstein gebaut. Sie ist das älteste erhaltene Bauwerk in der Tempelanlage. Auf einem 1,18 Meter hohem Sockel befindet sich ein 6,54 × 6,54 Meter großer Kiosk (nach meheren Seiten geöffneter Pavillon), dessen Dach von vier mal vier Pfeilern getragen wird. Die Weiße Kapelle wurde als Barkensanktuar (Kultbarke auf einem Steinblock), gebaut und diente somit bei verschiedenen Festlichkeiten als Stationskapelle für die Götter. Die Weiße Kapelle stand wie die Rote Kapelle und auch die Alabasterkapelle im Bereich zwischen dem dritten und siebten Pylon.

Die Rote Kapelle

Die Rote Kapelle wurde durch Königin Hatschepsut in der 18. Dynastie errichtet. Ursprünglich stand die Kapelle im Bereich zwischen dem dritten und siebten Pylon. Später wurde die Rote Kapelle, als Barkensanktuar (siehe Weiße Kapelle), von Thutmosis III. abgerissen. Amenophis III. ließ die Blöcke als Füllmaterial für den dritten Pylon verwenden. Bei Restaurierungsarbeiten kamen 319 Blöcke aus schwarzem Granit und rotem Quarziit der Kapelle zum Vorschein. Aus diesem Material wurde die Rote Kapelle, sowie auch die Weiße Kapelle im Freilichtmuseum der Tempelanlage wieder errichtet.

Die Alabasterkapelle

Die in der 18. Dynastie als Barkensanktuar von Thutmosis IV. errichtete Alabasterkapelle stand vermutlich wie die Rote und Weiße Kapelle im Bereich zwischen dem dritten und siebten Pylon.

Der Tempel Ramses III.

Im Hof hinter dem ersten Pylon befindet sich auf der rechten Seite der Tempel des Ramses III. Er ist auch heute noch fast vollständig erhalten und in einem sehr gutem Zustand. Hinter einem Pylon mit zwei vorgelagerten Kolossalfiguren (Statur in vielfacher lebensgröße), befindet sich der Festhof, an den Seiten gesäumt von jeweils acht Statuenpfeilern. Im Anschluss an den Hof folgt eine kleine Halle mit vier Statuenpfeilern. Daran schließt sich das Hypostyl (Säulensaal), mit zwei mal vier Säulen. Hinter dem Hypostl befinden sich drei Sanktuare, von den Göttern Amun Re, Mut und Chons geweiht.

Der Heiliger See

Der heilige See hat eine Größe von 120 × 77 Metern und liegt südlich des zentralen Tempelgebäudes. Dieser künstlich anhelegte See verfügt über keinerlei Zuleitungen, er wird nur durch das Grundwasser gespeist. Neben dem See befand sich ein kleines überdachtes Gänsegehege, was über einen Gang mit dem See verbunden war. Die Gänse waren die heiligen Tiere der Amuns. Außerdem entnahmen die Priester das Wasser zum Waschen der Götterfiguren aus diesem See.

Der Tempel der Opet

Der Tempel der Opet wurde zur Ptolemäerzeit durch Ptolemaios VIII. errichte und durch einen in einem Kiosk mit vier Säulen gelegenen Aufgang gelangt man durch das Tor des ersten Pylons in den ersten Hof. Im ersten Hof befindet sich ein weiterer Kiosk ebenfalls mit vier Säulen. Der zweite Hof liegt höher, so soll wohl der Urhügel dargestellt werden. Im hinteren Tempel Teil gibt es ein unterirdisches Osirisgrab und eine Krypta, hier vollzog sich die Metamorphose (verwandlung einer Gottheit), des Gottes Amun Re, der als Osiris stirbt, dann in den Körper der Ipet weret Nut eingeht und als Gott Chons wiedergeboren wird.

Der Tempel des Chons

Der Tempel des Chons befindet sich im südlichen Rand im Bezirk des Amun, er ist ca. 80 Meter lang und ca. 30 Meter breit. Der Tempel liegt dem Luxortempel genau gegenüber. Während der 20. Dynastie wurde der Tempel unter Pharao Ramses III. errichtet und später von Ramses IV., Ramses XI. und Herihor fertig gestellt. Hinter dem großen Eingangspylon befindet sich ein großer Säulensaal mit 28 Säulen. Daran schließt ein Hypostyl (Säulensaal), mit acht großen Säulen an und schließlich das Zentrum, die sogenannte Halle der Barke.

 


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